fpg187 – Gelassenheit lernen: So werden Sie ruhig und souverän!
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Gelassenheit lernen
Foto: Dean Drobot/ Quelle: www.bigstock.de
Warum ist Gelassenheit wichtig? Warum sollte man Gelassenheit lernen?
Nach außen hin wirkt ein gelassener Mensch souverän und frei von Angst. Laut wikipedia ist Gelassenheit gleichbedeutend mit Gleichmut und innerer Ruhe.
Es ist die Fähigkeit, vor allem in schwierigen Situationen im Leben die Fassung oder eine unvoreingenommene Haltung zu bewahren. Damit ist Gelassenheit das Gegenteil von Unruhe, Aufgeregtheit, Nervosität und Stress (siehe auch Stress im Job.)
Warum Gelassenheit lernen?
Ein Vorteil der Gelassenheit ist sicher gesundheitlicher Natur. Ein gelassener Mensch ist weniger gestresst, lebt somit gesünder und hat dadurch ein längeres Leben.
Beobachten wir gelassene Menschen im Führungs-Umfeld, dann wird ein anderer Vorteil sehr schnell ersichtlich. So jemand strahlt Ruhe aus, selbst wenn um ihn herum alles zusammenzubrechen scheint und Stress und Hektik herrschen. Er oder sie ist Herr – oder Frau – der Lage und Herr seiner Gedanken.
Selbst in kritischen Situationen wird so jemand als überlegt, ruhig und souverän wahrgenommen, als Stein in der Brandung.
So jemandem traut man zu, auch unter stressigen Bedingungen in Ruhe Entscheidungen richtig zu treffen und deshalb vertraut man diesem Menschen.
So werden Sie ruhig, souverän und gelassen!
Gelassenheit in einer Notfallsituation
Stellen Sie sich einen Autounfall auf der Autobahn vor. Ineinander verkeilte Autos, Blinklichter, Schmauchspuren, es riecht unangenehm nach Benzin und zwei Verletzte liegen stöhnend blutüberströmt am Seitenrand. Es geht um Leben oder Tod.
Einige Autofahrer haben angehalten und versuchen zu helfen. Sie laufen aber durcheinander und scheinen völlig überfordert.
Nun kommt der Notfallwagen. Ein Sanitäter steigt aus. Er ist Profi und hat diese Notfallsituationen in den letzten Jahren schon häufig erlebt. Er weiß genau, was zu tun ist und bewahrt einen kühlen Kopf.
Als Erstes verschafft er sich einen Überblick. Ist die Unfallstelle korrekt abgesichert? Ist die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet? Wie viele Verletzte gibt es? Wie schwer sind die Verletzungen? Wie verhalten sich die Umstehenden?
Dann versorgt der Sanitäter die Verletzten und beruhigt die Leute. Er hat automatisch die Führung übernommen in dieser kritischen Situation. Die anderen folgen seinen Anweisungen, weil er in dieser kritischen Situation ruhig und gelassen reagiert und dadurch kompetent und souverän wirkt.
Gelassenheit als Führungsprinzip
Herausragende Führungskräfte strahlen Ruhe und Gelassenheit in stressigen Situationen aus.
Wenn die anderen mutlos und gestresst sind oder die Emotionen hochkochen und der ein oder andere aggressiv wird, dann bleiben solche Führungskräfte ruhig und souverän. Das gehört zu Leadership.
Sie setzen sich selbst nicht so schnell unter Druck. Sie treffen keine vorschnellen Entscheidungen, weil sie sich nicht durch Angst, Wut oder andere Emotionen zu Reaktionen hinreißen lassen. Sie können – auch wenn es brennt – klar denken und auf dem Boden bleiben.
So jemand führt nicht weil er die Leitungsfunktion „Per Ordere Mufti“ hat. Die Menschen folgen so jemandem wegen seines besonnenen Verhaltens.
Wie lässt sich Gelassenheit lernen?
Gelassenheit beginnt im Kopf. Es ist eine innere Einstellung.
Einer der wichtigsten Tipps:
Wer gelassener werden will, muss sich dafür entscheiden.
Und diese Entscheidung bedeutet, regelmäßig an sich zu arbeiten, sich zu trainieren gelassener zu reagieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber es ist möglich.
Grundlage für Gelassenheit ist Selbstvertrauen und Klarheit im Denken sowie Zuversicht. Wer zuversichtlich durchs Leben geht, der reagiert meist auch gelassen in kritischen Situationen, denn er hat Glaubenssätze verinnerlicht wie:
„Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“
Manche mögen jetzt sagen:
„Ja, der hat es einfach gehabt im Leben und deshalb diese Einstellung. Bei mir hingegen sieht das ganz anders aus.“
Das ist aber häufig gar nicht der Fall. Es ist keineswegs so, dass es solche zuversichtlichen Menschen im Leben immer einfach gehabt hätten. Häufig ist genau das Gegenteil der Fall.
Sie haben heftige Erfahrungen gemacht, sie haben sich aber über die Zeit mit diesen Tiefschlägen intensiv beschäftigt und sie haben diese Erfahrungen verarbeitet.
Deshalb, wenn Sie gelassener werden wollen, analysieren sie frühere Situationen, in denen Sie nicht gelassen waren.
Analyse früherer Situationen
Beispielsweise Situationen, in denen Sie mit Wut, Angst oder Verunsicherung reagierten:
- Was genau ist da gelaufen?
- Was hat dazu geführt, dass diese Emotionen hoch kamen und sie gesteuert haben?
- Welche Folgen haben Sie in dem Moment befürchtet und was ist wirklich eingetreten?
- Was wäre im schlimmsten Fall passiert?
- Wie wahrscheinlich wäre das gewesen?
- Was wäre gewesen, wenn Sie ganz anders reagiert hätten, beispielsweise gar nichts gemacht hätten?
- Welche anderen Optionen sich zu verhalten hätten Sie gehabt und haben Sie zukünftig?
Entscheiden Sie sich dann, wie Sie sich zukünftig in einer solchen ähnlichen Situation verhalten wollen. Wenn Sie das so machen, dann haben Sie es zukünftig leichter. Sie sind vorbereitet. Sie haben Optionen durchgespielt.
Sie entscheiden selbst, wie Sie sich verhalten. Sie fühlen sich nicht mehr fremdbestimmt durch Emotionen wie Angst oder Wut und können so gelassener reagieren.
5 Tipps für mehr Gelassenheit
Hier noch einige Tipps, wie Sie in der Situation selbst reagieren können, wenn Sie merken, dass es kritisch wird und sie befürchten in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen oder die Emotionen hoch kochen.
1. Atmen Sie!
„Ja, toll, das tue ich auch so.“
Nein ich meine atmen Sie tief durch. Wenn wir unter Stress sind oder uns eine Situation überfordert, verändern wir häufig unsere Atmung: Sie wird schneller und flacher. Wir verspannen.
Zählen Sie dann innerlich auf 10 und atmen Sie bewusst tief ein und lang aus. Das beruhigt.
2. Schweigen Sie!
Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken. Gehen Sie bewusst auf Distanz. Versuchen Sie es hinzubekommen, sich dabei selbst zu beobachten.
3. Unterbrechen Sie!
Wenn Sie merken, dass angetriggert werden, beispielsweise aus der Haut zu fahren und etwas zu sagen, was Ihnen nachher leid tut – und im Moment merken Sie das Fass ist kurz vorm Überlaufen, dann unterbrechen Sie.
In einem Gespräch bitten Sie um eine Pause. Stehen Sie auf und verlassen Sie den Raum, beispielsweise um zur Toilette zu gehen. Das sind normale menschliche Bedürfnisse. Da kann doch niemand etwas gegen haben, oder?
4. Nehmen Sie Provokationen nicht persönlich!
Es ist günstig, in solchen Situationen davon auszugehen, dass es nichts mit Ihnen zu tun hat. Das ist nicht einfach, aber machen Sie sich klar: Nicht der, die oder das hat mich provoziert, sondern Sie haben sich provozieren lassen. Lassen Sie das einfach nicht zu.
5. Nehmen Sie nicht jede Herausforderung an!
Es gibt Situationen, in denen muss man Flagge zeigen. Da muss man konsequent handeln. Beispielsweise in einer Besprechung, wenn es um Ihr wichtiges Projekt geht und der Kollege dagegen schießt. Oder wenn Ihr Mitarbeiter ungerecht fertigter weise von Ihrem Chef angegangen wird.
Sie müssen aber keineswegs bei jedem Angriff immer sofort in den Kampfmodus gehen. Sie müssen nicht jede Herausforderung annehmen und jeden Kampf kämpfen. Manchmal reicht es schon, nicht hinzuhören. Dinge zu überhören und sich nicht hinreisen lassen zu reagieren.
Diese Art der Gelassenheit kann extrem hilfreich sein. Lernen Sie, welche Schlachten Sie kämpfen müssen, wann es sich lohnt zu kämpfen und wann nicht. Lassen Sie sich nicht dazu hinreisen auf alles und jeden zu reagieren.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei, gelassener zu werden und damit eine bessere Führungskraft zu werden.
Das inspirierende Zitat
„Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Reinhold Niebuhr
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