fpg194 – Lebensplanung: So bleiben Sie fokussiert – Interview mit Lars Bobach
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Ich freue mich sehr, heute einen Vollblutunternehmer und Serial Entrepreneur zu Gast zu haben und mit ihm über Lebensplanung und Fokus zu sprechen. Sein Name Lars Bobach.
Lebensplanung mit Lars Bobach
Lars ist von Haus aus Ingenieur und hat mehrere erfolgreiche Unternehmen gegründet und geführt. 2004 startete er mit dem Unternehmen Abdichtungssysteme Bobach GmbH & Co. KG. Mit über 20 Mitarbeitern saniert sein Unternehmen Feuchtigkeits- und Schimmelpilzschäden an Gebäuden.
2006 verlieh ihm das Magazin Impulse den Titel „Gründer des Jahres“.
Produktiv in digitalen Zeiten
2013 hat er ein weiteres Unternehmen gegründet nämlich eine Online-Marketing Agentur. Außerdem ist Lars schon mehrere Jahre sehr erfolgreich als Autor, Blogger und Podcastkollege unterwegs.
Seinen Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“ kann ich allen nur wärmstens empfehlen. Bei ihm geht es rund um die Themen Selbstmanagement und Online Marketing für Unternehmer. Es ist sicherlich nicht falsch Lars im positiven Sinne als Produktivitäts-Fanatiker zu beschreiben.
Was mir bei Lars besonders gut gefällt ist, dass er das, was er predigt, auch 100 % selbst umsetzt und testet. Aus der Praxis für die Praxis.
So hat er seine Unternehmen und Mitarbeiter auch wirklich konsequent auf den Weg gebracht ins papierlose oder zumindest papierminimierte Büro. Da bin ich bei mir doch noch weit entfernt von.
In unserem heutigen Gespräch interessiert mich aber besonders das Thema „Lebensplanung“ und welchen Einfluss das hat auf Fokus und Erfolg.
„Lars Gets Things Done“
Sie können sein E-Book: „Lars Gets Things Done“ gratis auf seiner Seite herunterladen.
Dort beschreibt er einfache und praktikable Herangehensweisen an das Thema Selbstmanagement.
Sehr empfehlenswert – und absolut kostenlos.
Weiterführende Links
- Webseite von Lars Bobach
- Interview: Lars Bobach und Stefan Frädrich
- Software „Meistertask“
- Podcast: „Produktiv in digitalen Zeiten!“
- Lars Bobachs Online Marketing Agentur
- E-Book: Lars Gets Things Done
Das transkribierte Interview mit Lars Bobach
Geropp:
Lars, ich habe dich als jemanden kennengelernt, der erfolgreich ist und der sehr strukturiert und fokussiert vorgeht. Aus deiner Sicht sind große Ziele und Fokus die absolute Voraussetzung für den Erfolg oder geht es auch anders?
Bobach:
Also meine persönliche Herangehensweise ist so. Ich brauche Ziele, große Ziele, um erfolgreich zu sein, weil die norden mich aus, damit ich immer weiß, wohin ich gehe, weil ich hatte ja mal diesen Einbruch.
Ich bin mal im Hamsterrad gefangen gewesen, weil ich nämlich diese Ziele nicht hatte. Ich habe wahnsinnig viel gearbeitet, 16 Stunden jeden Tag, hunderte von Aufgaben abgehakt jede Woche, kam aber nicht vorwärts. Deshalb für mich ist das wichtig, dass ich diesen Fixstern, dieses ferne Ziel habe und weiß, da arbeite ich drauf hin und dann weiß ich auch, wie ich die Prioritäten zu setzen habe.
Ganz interessant, ich habe dann aber jetzt in meinem Podcast auch ein Interview geführt mit Dr. Stefan Frädrich, der ja hier mit dem Günther, mit dem inneren Schweinehund. Der macht das ja ganz anders. Der sagt, ich setze mir privat persönlich keine Ziele. Ich glaube, damit hat der über 20 Bücher geschrieben, sondern er sagt, ich mache das, wenn ich Bock dazu habe. Geht auch. Aber ist nicht meine persönliche Herangehensweise.
Geropp:
Wenn du große Ziele setzt, sind das Ziele mehr wie eine Vision oder knallhart mit Terminen und bis da und da habe ich so und so viel und das und das geschafft? Oder wie sieht das aus für dich?
Bobach:
Im geschäftlichen Umfeld immer knallhart. Ziele messbar und auch mit klarem Zeithorizont. Also ich kann dir jetzt sagen, ich stehe hier in meiner Agentur, ich habe ja eine Online-Marketing-Agentur noch und ich kann dir genau sagen, wie viel Kunden ich gewonnen haben will in zehn Jahren.
Geropp:
Okay.
Bobach:
Also da steht eine Zahl. Im persönlichen Umfeld ist das natürlich ein bisschen weicher und schwammiger. Wenn ich jetzt sage, ich will ein guter Vater sein, wie sieht das aus? Das kann ich ja nicht irgendwie an irgendwas festmachen.
Ich kann ja nicht sagen, ich will eine Skala von neun erreichen von eins bis zehn. Das ist ein bisschen weicher. Aber auch hier zum Beispiel was meinen Blog angeht, da habe ich dann auch eher weichere Ziele, so dass ich sage, okay, ich möchte der Selbstmanagement-Experte in Deutschland sein. Aber was ist das?
Geropp:
Ja. Ja. Wie misst du das? Genau.
Bobach:
Aber im beruflichen Umfeld klar messbar und ansonsten doch eher ein bisschen schwammig.
Geropp:
Jetzt/
Bobach:
Und Visionen, aber dann als Vision.
Geropp:
Dann ist es mehr eine Vision. Würde ich auch sagen. Wobei auch da muss du ja überlegen, woran merke ich das, ob ich der Zeitmanagement-Experte in Deutschland bin?
Könnte ich ja auch runterbrechen, indem ich sage, also ich werde mindestens einmal pro Woche angefragt von irgendeinem Magazin oder sowas, dass man das so ein bisschen hat oder ist das nicht entscheidend?
Bobach:
Ja klar. Ich habe das auch so, ich habe mir das runtergebrochen, ich will eine Million Menschen erreichen mit meinen Selbstmanagement-Tipps von jetzt an. Und wenn man, dann weiß ich natürlich, wie viel Leser ich zurzeit habe, wie viel Hörer, wie viel meine YouTube-Videos gucken, wie viel meine Kurse besuchen und das muss ich dann halt über zehn Jahre so dann aufaddieren.
Geropp:
Okay. Also da hast du doch so ein bisschen Zahlen, die du für dich dann heranziehst, um das zu bewerten?
Bobach:
Ja. Klar. Klar. Aber wie gesagt, weicher.
Geropp:
Jetzt weiß ich, dass du dich regelmäßig aus deinem Tagesgeschäft rausziehst und an deiner Lebensplanung arbeitest. Vielleicht kannst du da ein bisschen näher drauf eingehen. Was genau ist für dich als Unternehmer eine Lebensplanung und wie gehst du da vor?
Bobach:
Ja, sehr gerne. Ich habe, vielleicht mal ganz kurz ausgeholt, ich hatte ja wirklich einen richtigen, so einen Breakdown, also kurz vor einem Burnout, würde ich im Nachgang sagen, das ist jetzt acht Jahre her, da habe ich nämlich, war ich im Hamsterrad total gefangen.
Ich habe gestrampelt, gestrampelt, wirklich Vollsprint und ich kam nicht von der Stelle. Und da habe ich mich dann mit dem Thema wirklich richtig intensiv beschäftigt und jetzt sind im Prinzip drei wesentliche Bereiche gehören bei mir zur Lebensplanung dazu.
Das ist zum einen erstmal und damit geht alles los, das ist die Grabrede schreiben, die eigene. Das sagt ja auch schon Steven Covey, hier der amerikanische Selbstmanagement-Papst, dass das wichtigste ist, sich mit einer Endlichkeit auseinander zu setzen und die eigenen Prioritäten mal gerade zu rücken.
Geropp:
Also die eigene Grabrede. Also ich kenne es, aber vielleicht beschreibst du es noch mal, weil ich habe das auch mal gemacht, ich habe es auch mit Kunden von mir gemacht und ich finde das sehr heftig zum Teil, wenn man das richtig macht. Ja.
Bobach:
Ja klar. Da tun sich viele schwer. Nur machen wir uns nichts vor, also die Sterblichkeit bei Homo Sapiens liegt bei 100 Prozent. Es kommt keiner von uns hier lebend raus und wenn man sich das bewusst macht und man stellt sich einfach vor, man liegt, man ist wirklich gestorben. Man liegt im Sarg und alle Menschen, die einem wichtig sind im Leben stehen um diesen Sarg herum und jeder von denen, wie soll er sich an dich erinnern in dem Moment, wo du aus dem Leben scheidest. Und das stellt man sich vor.
Und ich habe das so in Bereiche aufgeteilt. Also meine Frau, meine Kinder, meine Kollegen, meine Freunde, meine Familie, also Bruder, Geschwister, wie sollen die sich an mich erinnern? Und da wurde mir zum Beispiel, um mal zu zeigen, wie weit ich damals vom Weg abgekommen war, mir wurde da schlagartig klar, als ich diese Nahburnout-Erfahrung hatte, dass die drei Autos, die ich damals besaß und der Sportwagen, dass das für meine Kinder ja anscheinend gar nicht so wichtig ist.
Dass die sich nicht an den Papa mit den tollen Sportwagen erinnern, sondern vielleicht an den, der so ein bisschen mehr Zeit mit denen verbringt. Und dieses Zurechtrücken der Prioritäten kann eine Grabrede wahnsinnig gut. Und es gibt viele, da hast du recht, die tun sich schwer, dann einfach mal, gehen wir mal einen Schritt zurück und sagen einfach, okay, wenn ich 80 bin, was wir ja hoffentlich alle irgendwie erreichen, dass man dann, wie sollen dann die Leute sich an mich erinnern. Das ist vielleicht ein bisschen harmloser, aber kommt aufs selbe raus.
Geropp:
Ich finde das schon gut, sich das so vorzustellen. Ich kenne es auch so, dass man sagt, da wird eine Rede gehalten und du schreibst richtig die Rede, die vielleicht von deinem besten Freund über dich gehalten wird und du musst jetzt die Sachen hinschreiben. Das ist ganz eigenartig dann. Aber das rückt die Prioritäten ganz klar zurecht. Da bin ich bei dir. Also das ist eine Sache, die gehört zu der Lebensplanung dazu. Wie geht es dann weiter?
Bobach:
Ja, also damit fängt alles an. Dann habe ich so ein System mir überlegt, das sind Konten. Und wer hier den Seifert kennt, hier den deutschen Zeitmanagement-Papst, der hat das mit Hüte benannt. Also wir haben ganz viele Hüte auf, ich nenne das Konten. Also wir haben das alle. Wir sind auf der einen Seite, du bist Ehemann, du hast ein Konto aber auch Gesundheit, du hast ein Konto Finanzen, Beruf, Kinder und das sind alles Konten.
Und ich sehe das wirklich, wie ein Bankkonto, weil das kann ich mir so sehr gut veranschaulichen und das funktioniert bei mir gut. Und ich stelle mir einfach vor, wie sieht das Konto aus, wenn es im Plus ist? Wie muss das aussehen? Das halte ich dann so stichpunktartig fest und dann überlege ich, wie ist denn der Zustand zurzeit? Wie ist denn der Kontostand? Und da gibt es Konten, die sind natürlich im Plus, gibt es ein paar, aber viele vielleicht auch im Minus oder manche so gerade ausgeglichen und dann überlege ich mir einen Schritte-Plan, wie ich von dem Ist-Zustand zum Soll-Zustand komme.
Geropp:
Machst du das, ganz kurz, für jedes Konto dann quasi auch eine Zahl. Also dass du sagst, das Konto, wenn es absolut gefüllt ist, ist es zehn und wenn es negativ ist, ist es null oder wie machst du das genau?
Bobach:
Keine Zahl. Das ist wirklich dann rein ja so vom Gefühl.
Geropp:
Eine Beschreibung dann?
Bobach:
Es wird geschrieben. Genau.
Geropp:
Okay.
Bobach:
Es wird schriftlich gemacht. Das setze ich auf so einem Board um und man hält das so fest und dann ist es ja auch wichtig, man kann ja jetzt nicht, was weiß ich, ich habe auf der einen Seite gesundheitliche Probleme, meine Ehe ist kurz davor in die Brüche zu gehen. Zu meinen Kindern habe ich keinen Kontakt mehr, aber das Berufs-Konto, das ist prall gefüllt. So sieht es ja bei vielen aus.
Und da kann ich natürlich nicht an allen drei Dingen, die jetzt heillos im Minus sind, gleichzeitig arbeiten. Da nimmt man sich natürlich ein Konto mal vor, wo man dann mal langsam anfängt, das zu verbessern. Und wichtig ist ja auch, dieses Kontensystem, das ist ja ewig in Schwingung. Das heißt, das eine Konto verbessert sich, dann sackt das andere so ein bisschen ab. Das ist ja, was man so dieses Work-Life-Balance nennt, um das so einigermaßen im Gleichgewicht zu halten. Das ist dieses Konten-System und das ist so ein essenzieller, also der wichtigste Teil dieser ganzen Lebensplanung.
Geropp:
Okay.
Bobach:
Und ganz kurz, der dritte Punkt ist dann, dann überlegt man sich noch Ziele, die man in seinem Leben noch erreichen will, wirklich eine Backit-Liste, also so eine Löffelliste, die erfasst man da auch. Löffelliste deshalb, weil das sind die Sachen, die möchte man machen bevor man den Löffel abgibt und da können private Dinge, geschäftliche Dinge, alle möglichen Sachen drin stehen und das setzt man dann einfach so in einen Zeitrahmen, auf so einen Zeitstrahl und überlegt sich, wann möchte man was erreicht haben. Und diese drei Sachen, also Grabrede, Konten-System und Ziele in einer Backit-Liste ergeben dann so einen Lebensplan.
Geropp:
Machst du diese Bucket-Liste einmal und vervollständigst du die dann jedes Jahr oder wie gehst du vor? Und wie viele Ziele hast du denn in deiner Bucket-Liste?
Bobach:
Also die Bucket-Liste lebt. Also was ich da vor acht Jahren reingeschrieben habe, das habe ich, natürlich haben da noch ein paar noch Bestand, aber es gibt auch viele, die habe rausgelöscht oder viele kommen dazu, weil sich das Leben ja auch ändert und die eigenen Wünsche und Erfahrungen dann da rein spielen. Und ich habe immer 15 Sachen nur da drauf stehen mittlerweile.
Also ich habe das so runterkompensiert, weil ich sage, alles andere bringt mich da vom Weg nur ab. Zum Beispiel, ich wollte immer Italienisch lernen. Ich liebe Italien. Meine Frau ist halb Italienerin und ich spreche das radebrechend, also ganz, ganz schlecht. Und ich habe immer gesagt, das ist ein Ding, das willst du unbedingt machen. Bin ich aber nie zu gekommen und das ist so was dann auch auf so eine Bucket-Liste zum Bespiel gehört. Aber ich habe es jetzt einfach runtergestrichen, weil das mir immer ein schlechtes Gewissen macht. Und ja da ist einfach auch dann weniger mehr. Das ist halt dann auch das Gute.
Geropp:
Ah okay. Ich verstehe. Ja. Okay. Ich habe mitgekriegt also, deine Lebensplanung besteht aus drei hauptsächlichen Sachen: die Grabrede, das Konten-System und diese Ziele mit der Bucket-Liste, wo du dann auch dein großes Ziel wahrscheinlich veranschaulichst.
Jetzt habe ich gelesen bei dir, dass du dafür auch das Trello-Tool oder das Trello-Board verwendest. Kannst du da mal ein bisschen was zu sagen, wie du das machst?
Bobach:
Ja, gerne. Also ich habe diese Lebensplanung lange, über Jahre habe ich die rein schriftlich gemacht, also auch wirklich digital oder Papierform, je nachdem, aber mir fehlte so der Überblick, so dass ich das wirklich auf einen Blick schön sehen konnte, was ich da so vor mir habe, wie ich das gerne strukturiert hätte, so diese, ich sage immer, der 30.000-Fuß-Blick. Also von 30.000 Fuß oben mal aufs Leben runtergucken.
Und da ist mir dann Trello über den Weg gelaufen. Da haben wir ganz schnell angefangen hier eine Firma von mir, die Projektabwicklung damit zu machen, weil das so schön optisch ist. Das ist so ein Kanban-System. Das ist in so einem Board mit Spalten und so Karten sortiert. Da habe ich gesagt, das könntest du doch eigentlich auch mal für deinen Lebensplan versuchen. Und so habe ich das dann umgesetzt und das ist wirklich richtig klasse, weil man auf einen Blick alles sieht.
Geropp:
Okay. Das heißt, das ist aber nur dann auf dem Rechner. Du hast es jetzt nicht ausgedruckt und hast es irgendwo im Büro oder zuhause hängen?
Bobach:
Nein, gar nicht. Also es ist wirklich im Rechner digital und ausdrucken darfst du mich doch gar nicht fragen, Bernd.
Geropp:
Ja stimmt. Ich bin da ja noch so Old-Fashion, ich bin teils, teils mit dem Ivan Blatter, der macht sich auch immer lustig über mich. Und du bist ja jemand, der vollständig digitalisiert hat alles?
Bobach:
Ja. Ja. Genau. Nein, das sind Daten, die liegen in der Cloud. Dadurch habe ich sie auf allen Rechnern immer zur Verfügung und ich muss auch sagen, ich bin von Trello auch mittlerweile weg, also seit eineinhalb, einem Jahr, ein Jahr, eineinhalb bin ich von Trello weg.
Da gibt es eine deutsche Alternative dazu oder ich sage immer, dass ist das Trello in schön. Das nennt nicht Meistertask, das ist eine Münchener Firma und die kann ich nur empfehlen. Also wenn sich jemand da mit so einem Kanban-System, also da ist Meistertask wirklich klasse. Und das Schöne auch noch daran ist, die Daten, die liegen alle in Frankfurt. Also in Deutschland.
Geropp:
Okay. Okay. Meistertask. Spannend. Lars, ich weiß, dass du auch jemand bist, der mit Routinen, Morgen-Routinen arbeitet. Wie sieht denn so ein typischer Tagesablauf bei dir aus?
Bobach:
Also typischer Tagesablauf, also ich habe eine Morgen-Routine, klar. Da lese ich. Ich habe jetzt angefangen zu meditieren. Das schaffe ich sogar seit über zwei Monaten sehr regelmäßig. Wundert mich auch. Habe ich früher immer Schwierigkeiten mit gehabt. Aber morgens habe ich sehr viele Routinen, sehr viele, vier, fünf Stück. Also mit Sport auch ein bisschen. Und dann hört die Routine eigentlich auf.
Aber dann habe ich, fängt bei mir so der, ich habe so einen idealen Kalender. Und das ist auch mir sehr wichtig. Ich überlege mir, wie sieht so eine idealstrukturierte Woche aus. Und ich habe ja nicht nur eine Firma, ich habe mehrere Firmen. Dann habe ich hier noch mein Seminar oder Workshop-Business. Und ich habe dann für jeden Tag mir zum Beispiel überlegt, was willst du da Vormittags oder Nachmittags machen. Und wir führen ja heute dieses Interview. Das ist Dienstags. Und Dienstags ist immer mein Blog-Tag. Also mein Blog oder Podcast-Tag.
Geropp:
Okay.
Bobach:
Und da kümmere ich mich um meinen Blog larsbbobach.de, mache auch andere Interviews, wie mit dir jetzt hier und das ist den ganzen Tag. Dann weiß ich immer Dienstags ist mein Podcast oder Blog-Tag und so habe ich jeden Tag mir so einen idealen Kalender vorgenommen. Da sind auch Sportzeiten drin und sowas. Und das gibt meiner Woche so Struktur. Also jeder Tag fängt gleich an, aber die Wochentage sind alle unterschiedlich.
Geropp:
Das heißt, du hast quasi wie ein Thema für jeden Tag dann?
Bobach:
Genau. Genau.
Geropp:
Cool. Cool. Das ist etwas, was mir auch schon aufgefallen ist, was bei mir auch gut funktioniert, wenn ich jetzt zu viele To Does unterschiedlicher Art habe an einem Tag, das ist A sehr anstrengend und das funktioniert nicht so gut.
Ich bin nicht wirklich effizient bei den Sachen dann. Habe ich aber nur so ein, zwei Sachen aus dem gleichen Themenbereich, da kriege ich richtig viel geschafft, habe ich das Gefühl. Das geht ja in die gleiche Richtung?
Bobach:
Genau. Genau. Zum Beispiel einen Tag habe ich nur interne Termine. Montags Morgens. Montags Vormittags sind bei mir alle internen Termine. Und so kann man sich das strukturieren und genau, diese Batch-Bearbeitung, alles was einen ähnlichen Fokus hat zusammenpacken und dann ist man viel, viel effizienter.
Geropp:
Cool. Ich weiß, viele nutzen To-Do-Listen. Ich auch. Bei dir habe ich gelesen, du nutzt auch eine Not-To-Do-Liste. Was ist das genau?
Bobach:
Ja also eine Not-To-Do-Liste, da bin ich über Warren Buffet drauf gestoßen, weil jedenfalls der macht das fand ich nämlich so clever, der hat sich die 25 wichtigsten Lebensziele aufgeschrieben, die er hat. Davon 20 rausgestrichen, sodass nur fünf übrig geblieben sind und die 20, die er rausgestrichen hat, die hat er auf seine Not-To-Do-Liste gesetzt.
Geropp:
Okay.
Bobach:
So, damit er wirklich maximalen Fokus auf die fünf wichtigsten Dinge hat. Das habe ich mir so ein bisschen angeguckt, zum Beispiel mit dem Italienisch lernen, was wir eben hatten, das ist so eine Sache, die habe ich auf die Not-To-Do-Liste jetzt gesetzt. Ich habe gesagt, ich will mich damit auch nicht mehr beschäftigen, einfach damit ich auch da nicht immer ein schlechtes Gewissen habe.
Aber da können natürlich Gewohnheiten drauf zum Beispiel, die man sich vielleicht mal abtrainieren möchte. Zu viel Kaffee trinken oder solche Sachen. Aber was auch vielen hilft darauf zu schreiben, Sachen, die man, das ist ja auch dein Thema, delegieren kann.
Geropp:
Ja. Das stimmt.
Bobach:
Was ich nicht mehr machen will zum Beispiel meine Videos schneiden oder meine Podcasts schneiden. Das habe ich mir Anfang 2017 gesagt, das frisst so viel Zeit von mir, da suche ich mir jetzt jemanden. Und solche Sachen kann man auch gut auf seine Not-To-Do-Liste schreiben.
Geropp:
Okay. Das heißt, bei dieser Not-To-Do-Liste geht es nicht nur darum, dass sie nicht gemacht werden, sondern dass sie nur von dir nicht gemacht werden und dass du dann halt sagst, streichen wir es ganz oder delegieren wir es. Naja, das ist gut.
Bobach:
Genau.
Geropp:
So abschließend, was sind denn so deine, sagen wir mal, zwei, drei wichtigsten Tipps, die dir helfen, um im Tagesgeschäft fokussiert zu bleiben, weil Fokus ist ja ein ganz entscheidender Punkt, um langfristig seine Ziele auch erreichen zu können?
Bobach:
Ja. Zwei, drei.
Geropp:
Oder wenn du mehr hast, ist auch gut. Prima.
Bobach:
Ja, wie sie mir in den Kopf kommen.
Geropp:
Ja. Cool.
Bobach:
Also was ich bei mir ist das kein Thema, aber was ich immer wieder feststelle, wenn ich hier Kunden habe oder auch in meinen Workshops, dass die Leute ihre Mitteilungen auf ihren digitalen Geräten nicht ausgeschaltet haben und dass die immer ganz verwundert sind, wie einfach das ist.
Denn wenn ich sage, „hör mal, das Ding piepst die ganze Zeit, mach das doch mal aus“, und dann sage ich, „ich habe überhaupt keine Ahnung, wie das geht.“ Also das ist so eine Sache, das ist so das Einfachste. Das kann ich nur jedem raten.
Einfach, viele haben ja Apple-Geräte, du ja mittlerweile auch, wie du mir verraten hast, einfach mal da in die Mitteilungen gehen, da kann man alles ganz einfach ausschalten. Das würde ich als allererstes mal machen, um nicht andauernd aus den Arbeiten rausgerissen zu werden.
Ganz wichtig auch E-Mail, wie man mit E-Mails umgeht. Viele fassen E-Mails X-mal an. Das ist auch ein riesen Thema hier bei mir in der Agentur, dass ich meinen Mitarbeitern das immer wieder wie Pater Leppich dann erkläre. Jungs, E-Mails einmal. Die ändern sich nicht. Du guckst sie dir Morgens an, dann Mittags noch mal die gleiche E-Mail und dann Nachmittags beantwortest du sie dann mal.
So und das ist natürlich auch ein wahnsinniger Zeitfresser, weil die ändert sich ja nicht über den Tag, sondern da kann man sie direkt auch, wenn man sie einmal gesehen hat, direkt beantworten. Also E-Mails einmal anfassen.
Ganz wichtig, Zeit für die Planung nehmen. Das nennt Steven Covey Sharpening the Saw, also die Säge schärfen, dass man nicht planlos rumläuft und sich wohl möglich noch, ganz schlimm, machen ja auch einige, sich vom E-Mail-Eingangskorb den Tagesplan vorgeben lässt, sondern wirklich überlegt, was will ich heute erreichen und dann immer eine Aufgabe zur wichtigsten Aufgabe des Tages machen, die einen wirklich seinen Zielen näher bringt und die als aller, aller erstes abhaken.
Und egal, wie der Tag sich danach entwickelt, was dann noch hier im täglichen Fire-Fight-Modus dann passiert, wenn man die eine Aufgabe erledigt hat in der Tagesplanung, dann war der Tag effizient und produktiv.
Geropp:
Ja, das ist etwas, was ich auch absolut unterstreichen kann. Das finde ich eine ganz, ganz wichtige Regel um im Fokus zu bleiben, um richtig was geschafft zu kriegen. Denn meistens sind das ja auch Sachen, das sind die Selbstbestimmten, das sind die, die ich mir selbst setze, die, die mich wirklich weiterbringen. Ja sehr gut. Sehr gut. Super.
Bobach:
Ja, die haben keine Deadline. Das ist es ja.
Geropp:
Genau.
Bobach:
Die haben keine Deadline. Die setzt man sich dann selber und das sind auch die Sachen, die tun weh, wenn man sie macht. Weil, man muss sich richtig in den Hintern treten selber. Aber das sind nur die Sachen, die einen auch wirklich nach vorne bringen.
Geropp:
Ja. Lars, ich bedanke mich recht herzlich bei dir. Hat mir viel Spaß gemacht und weiterhin dann viel Erfolg.
Bobach:
Ja, danke Bernd. Danke auch für die Möglichkeit hier in deinem Podcast. Ist übrigens, höre ich immer sehr, sehr gerne.
Geropp:
Danke dir.
Das inspirierende Zitat
„Wie klein unsere Welt eigentlich ist, merken wir meist dann, wenn wir große Dinge vorhaben.“
Ernst Ferstl
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