fpg366 – Meine Persönliche Learnings aus den letzten 3 Wochen
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Heute nehme ich Sie mit auf eine sehr persönliche Reise.
Die letzten drei Wochen waren für mich sehr intensiv: voller Eindrücke, Begegnungen und auch unternehmerischer Entwicklungen.
So war ich eine Woche lang beruflich in Indien, mein Team und ich haben in Holland unser Strategiemeeting gehabt und danach unser bisher größtes Mastermind-Wochenende durchgeführt und außerdem war ich diese Woche noch beim AppleTalks Event in Berlin eingeladen – und das Coole daran: Während ich ständig unterwegs war, hat mein Team im Hintergrund eigenständig alles erfolgreich am Laufen gehalten.
In dieser Folge geht es also weniger um konkrete Tools oder Strategien. Vielmehr möchte ich Sie an meinen persönlichen Erfahrungen und Learnings dieser 3 Wochen teilhaben lassen. Viel Spaß dabei.
Indien: Internationale Relevanz und persönliche Bestätigung
Starten wir mit meiner Reise nach Indien. Wie kam es dazu?
Als ich vor mehr als 20 Jahren noch als angestellter Manager für die Schaeffler Gruppe unterwegs war, habe ich einen indischen Ingenieur in Dubai kennen gelernt: Joby.

Inspirierender Unternehmer: Joby A.L.
Er arbeitete damals für einen Händler und war damit nicht ganz so zufrieden. Ich hätte ihn gerne für mein damaliges Service Team gewonnen – aber leider hat das nicht geklappt.
Er hat sich dann selbstständig gemacht und ein eigenes Team aufgebaut, die technische Services und Engineering-Dienstleistungen in den Vereinigten Emiraten und Saudi Arabien durchführten.
2019 habe ich ihn dann wieder getroffen bei einer Netzwerkveranstaltung in Deutschland. Da hat er mich eingeladen nach Dubai, damit ich ihm bei der Zielfindung und seiner Unternehmensvision helfe.

Vision Synergy
Das war sehr spannend und auch erfolgreich, aber leider kam dann die Pandemie und wir verloren uns etwas aus den Augen.
Bis er sich jetzt Anfang des Jahres wieder gemeldet hat. Sein Unternehmen hat jetzt über 200 Mitarbeiter in Indien und im Nahen Osten und er wollte, dass ich ihm dabei unterstütze seine Organisation so aufzubauen, dass er nicht mehr im Mittelpunkt steht: Er also die Möglichkeit bekommt, mehr am und weniger im Unternehmen zu arbeiten.
Das ist ja auch genau das, bei dem mein Team und ich KMU Unternehmern hier in Deutschland im Rahmen meines Leadership Intensive Mentoring Programms helfe.
Also bin ich vor 3 Wochen nach Indien, genauer nach Kerala aufgebrochen.
Business Visum
Übrigens: Falls Sie auch mal vorhaben in Indien zu arbeiten. Sie brauchen offiziell dazu ein spezielles Business Visum. Das kann man sich online-ausstellen lassen. War zwar etwas umfangreich, aber hat ganz gut geklappt.
Allerdings:
Fast wäre die ganze Sache beim Einchecken am Flughafen noch gescheitert, weil ich das indische Business Visum nur in digitaler Form hatte.
Es muss aber in Papierform vorliegen. Ja, bürokratische Anforderungen gibt es nicht nur in Deutschland.
Glücklicherweise habe ich schnell noch am Flughafen jemanden gefunden, der mir das Visum für 5 EUR ausgedruckt hat.
Tja. So ist das halt mit der Digitalisierung in 2025. Naja, wenigstens muss man heutzutage das nichts mehr irgendwohin faxen.
Networking mit indischen Unternehmern
Neben den Vorträgen und Workshops bei meinem Kunden hatte ich auch die Gelegenheit vor einer Gruppe indischer Unternehmerinnen und Unternehmer zu sprechen.
Ganz offen gesagt: Da war ich dann schon etwas nervös, denn ich wusste nicht ganz, ob meine Themen, meine Sicht auf Unternehmertum und Führung dort überhaupt so Anklang finden würden.
Doch genau das Gegenteil war der Fall: Die Herausforderungen sind nahezu identisch – die Inhaber arbeiten zu viel im und zu wenig am Unternehmen. Die Diskussion nach meinem Vortrag war lebhaft, konstruktiv und für mich sehr inspirierend.
Aus diesen Begegnungen sind jetzt auch schon neue Aufträge und Kooperationen entstanden, nicht nur mit meinem indischen Kunden Joby, sondern auch mit weiteren Unternehmern in Indien, Dubai und mit Aussicht auf Saudi Arabien.

Workshop in Indien
Das freut mich sehr, da ich in den letzten Jahren mir immer wieder überlegt habe, wie ich es hinbekomme internationaler zu werden. Hin und wieder mal zu reisen, das macht mir einfach auch Spaß und erweitert den Horizont.
Was sind meine Learnings daraus?
Zum einen: Die unternehmerischen Herausforderungen sind universell und Vertrauen, Klarheit und Verantwortung ist überall ein Thema.
Was mich besonders beeindruckt hat, sind aber die Menschen, die ich dort kennengelernt habe: hochmotiviert, lernbereit und wissbegierig.

Inspirierende Begegnungen in Indien
Auch die vielfältigen Start Ups, mit denen ich dort in Berührung kam: Ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle von KI über Restaurant Apps bis hin zu einem Unternehmen, was sich die Unterstützung dementer Menschen zur Aufgabe gemacht hat.
Das Indien, das ich noch von meinen beruflichen Reisen von vor 15 -20 Jahren in Erinnerung hatte, das scheint es so nicht mehr zu geben. Da ist so vieles im Umbruch.
Visionäre Unternehmer
Das interessante dabei ist aber nicht nur die Anzahl der Ideen und Geschäftsmodelle, sondern vor allem auch der Drive und die großen Visionen mit denen diese Unternehmer Ihre Start Ups nach vorne bringen.
Viele davon werden auch bereits durch Venture Capital häufig aus den USA gefördert. Da sind nicht nur Visionäre sondern vor allem auch motivierte Umsetzer am Werk.
Überlegen wir mal: Aktuell gibt es 1,3 Milliarden Inder. Wenn auch nur eine kleine Anzahl dieser Menschen diesen Unternehmerischen Mindset und Umsetzungswillen haben, den ich da erleben durfte, dann kommt da einiges an Wettbewerb auf uns zu.
Denn die wollen auch alle ihr Business international machen. Da können wir uns hier in Deutschland warm anziehen.
Und wir hier in Deutschland?
Wir beschäftigen uns mit 4 Tage Woche, nicht zu viel arbeiten möglichst Work-Life-Balance und am Besten schön sicher und unkündbar beim Staat angestellt werden – und überhaupt: alles bitte immer mit vollem Lohn- und Inflationsausgleich, 6 Wochen Urlaub und Vollkaskoversorgung.
Diese Einstellungen werden wir uns zukünftig nicht mehr leisten können. Das wird mir immer klarer.
Es gibt so viele leistungshungrige, intelligente Menschen in der Welt, die richtig arbeiten und Leistung bringen wollen und vor allem unternehmerisch aktiv sind.
Bei uns in Deutschland hingegen nehmen nicht nur die Anzahl der Arbeitsplätze ab. Nein auch die Neugründungen verzeichnen einen Abwärtstrend.
Wo sollen die neuen Arbeitsplätze denn herkommen, wenn immer weniger bereit sind, ein Unternehmen zu gründen?
Wenn sich da in Deutschland nichts ändert, wird es in den nächsten Jahren bitter für uns. Hoffentlich bekommen wir da jetzt schnell mal die Kurve.
Aber genug davon.
Mein Team zu Hause…
Ein weiteres schönes Learning für mich war die Bestätigung, dass ich in meinem Unternehmen die richtigen Leute im Team habe:
Während meiner Zeit in Indien lief mein Unternehmen weiter – komplett ohne mein Zutun. Und nicht nur „irgendwie“, sondern richtig gut.
Mein Team – Alex, Ersin und Simone – haben gezeigt, dass sie nicht nur Aufgaben ausführen, sondern Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.
Alex im Marketing, Ersin im Vertrieb und im Coaching und Simone in der Eventorganisation: Alle drei haben ihre Bereiche im Griff.
Ich muss nichts gegenchecken, keine Freigaben erteilen – sie entscheiden eigenständig.
Ich bin in vielen operativen Dingen überflüssig – und das ist gut so. Denn genau das gibt mir das Gefühl von Freiheit, an den Dingen zu arbeiten, die mir wirklich wichtig sind.
Mastermind-Wochenende: Verbindung unter Unternehmern
Ein weiteres Highlight für mich war dann als ich zurück in Deutschland war, unser bisher größtes Mastermind-Wochenende – mit 24 Unternehmerinnen und Unternehmern.
Diese Mastermind-Wochenenden leben vom Austausch, vom Dialog.
Ob während der Hot-Seat-Sessions, in den Pausen oder beim gemeinsamen Abendessen – es wird immer konstruktiv, wohlwollend und auf Augenhöhe diskutiert.
Wie wichtig und motivierend dieser ehrliche Austausch untereinander ist, hat eine Teilnehmerin schön auf den Punkt gebracht:
„Niemand geht zum Geschäftsführer und sagt: Du machst einen tollen Job – aber hier in dieser Runde schon.“
Die Expertenimpulse – von Isabel García zur authentischen Kommunikation und von Benedikt Stentrup zum Thema Unternehmensnachfolge – haben das Ganze wunderbar abgerundet.
Isabel hielt einen mitreißenden und sehr humorvollen Vortrag zum Thema „Authentisch kommunizieren“ und hat dabei mit gängigen Kommunikationsmythen aufgeräumt.
Wer da mal mehr zu wissen möchte, dem empfehle ich die letzte Podcastfolge, in der ich Isabel hier im Podcast im Interview hatte.
Am Sonntag hielt Benedikt dann seinen spannenden Vortrag zum Thema Unternehmensnachfolge.
Benedikt hat die Sanierungstechnik Dommel GmbH damals selbst von seinem Vater übernommen und weiß deshalb sehr genau, wovon er spricht.
Das Besondere an Benedikt:
Er war nicht nur Vortragsredner, sondern er gehört seit 2021 auch zu den allerersten Teilnehmern unseres Leadership Intensive Mentoring Programms.
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit konnte sich Benedikt dann immer weiter aus dem operativen Tagesgeschäft seines Unternehmens zurückziehen und hat u.a. nebenbei die Nachfolgeschmiede gegründet.
Als Sparringspartner hilft er dort anderen Unternehmern dabei, das „heiße Eisen“ Unternehmensnachfolge reibungslos durchzuführen.
Seinen Podcast „Nachfolgeschmiede“ kann ich allen nur sehr empfehlen.
Mein Learning von diesem Mastermind Wochenende:
Es bestätigt sich immer wieder: Wenn man einen sicheren Raum schafft, entsteht Tiefe. Und genau diese Tiefe brauchen wir, um uns als Unternehmer zu öffnen und weiterzuentwickeln.
AppleTalks in Berlin: Impulse durch echte Begegnung
Einen Tag später war ich bei Apple in Berlin – eingeladen zu den AppleTalks.

AppleTalks in Berlin
Es war ein inspirierendes Treffen mit Apple Mitarbeitern und anderen Podcasterinnen und Podcastern.
Besonders beeindruckt hat mich der Austausch zu Themen wie Tech-Setup oder Sichtbarkeit im Podcast-Markt.
Und auch hier wieder: Es geht nichts über den persönlichen Kontakt und das Netzwerken.
Mein Learning
Impulse entstehen durch Begegnung – nicht nur durch Content. Die Pandemiezeiten sind glücklicherweise vorbei. Es lohnt sich, wieder rauszugehen und an Events teilzunehmen.
Wenn ich aus diesen drei Wochen eines mitnehme, dann ist es das:
Netzwerken, Reisen, Begegnungen – all das ist nicht nur „nice to have“. Es ist essenziell.
Gerade nach den letzten Jahren, in denen vieles virtuell lief, spüre ich, wie wichtig echtes Miteinander ist.
Ich möchte Sie deshalb ermutigen: Gehen Sie raus. Suchen Sie den Austausch. Bauen Sie echte Verbindungen auf!
Denn genau daraus entstehen Wachstum, Klarheit – und oft auch neue Wege und Inspiration.
Das inspirierende Zitat
„The richest people in the world look for and build networks. Everyone else looks for work.“
Robert Kiyosaki