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Heute geht es um Angestellte, Mitarbeiter und Social Media – aber wahrscheinlich anders als Sie denken.

Meine Videos auf Social Media

Seit Juli 2022 veröffentliche ich sogenannte Shorts auf diversen Social Media Kanälen, also YouTube, LinkedIn, TikTok und Instagram.

Meine Shorts sind kurze Videos, meist unter 1 min, in denen ich Tipps oder Anmerkungen rund um das Thema Mitarbeiterführung und Unternehmensführung gebe.

Ursprünglich waren diese Videos als ein Marketing Test, eine sogenannte Challenge, gedacht. Mein Mitarbeiter Alex hat mich dazu überreden müssen, diesen Videos mal eine Chance zu geben und insbesondere damit auch auf TikTok aktiv zu werden.

Also haben wir für 30 Tage täglich solche Kurzvideos veröffentlicht.

Das Ergebnis unserer „Challenge“

Und was soll ich sagen: Ich bin sehr froh, dass Alex mich davon überzeugen konnte. Es läuft hervorragend.

Viele dieser Videos haben zehntausende Views und ein Video auf TikTok hat sogar schon die 500.000 Views Marke geknackt.

Vielleicht sagen Sie ja jetzt:

„Mensch Geropp: TikTok? Was nutzt Ihnen die Sichtbarkeit auf diesen Kanälen. Da ist doch gar nicht Ihr Zielpublikum unterwegs.“

So dachte ich bisher auch immer, aber das stimmt nicht, oder ich muss besser sagen: Es stimmt nicht mehr.

Es sind seit Kurzem sehr wohl Führungskräfte und auch einige Unternehmer und Unternehmen dort anzutreffen.

Haben Sie Angestellte oder Mitarbeiter?

Aber in dieser Podcastfolge geht es mir gar nicht um das Social Media Marketing. Besonders spannend für mich sind auch die Kommentare gerade auf TikTok und auf YouTube und besonders die Kommentare von normalen angestellten Mitarbeitern.

Viele dieser Kommentare vermitteln mir einen Eindruck, wie das Management und die Führungskultur in manchen Unternehmen von den Arbeitern und Werktätigen wahrgenommen und erlebt wird. Und das ist ernüchternd, erschreckend, teilweise hanebüchend.

Ich will Ihnen das an einem Beispiel verdeutlichen. Vor Kurzem habe ich auf Social Media ein Video veröffentlicht mit dem Titel „Haben Sie Mitarbeiter oder Angestellte?“

Haben Sie Mitarbeiter oder Angestellte?

Was ist der Unterschied?
Der Mitarbeiter arbeitet mit, der Angestellte stellt sich an.

Ein Beispiel:

In der Produktionshalle hat sich ein Unfall ereignet. Eine Maschine steht in Flammen und es gibt zwei Verletzte.

Der Angestellte kommt ins Büro des Produktionsleiters gestürzt:

„Chef, die große Maschine brennt und der Kurt hat sich verletzt. Was sollen wir machen?“

Noch bevor der Produktionsleiter antworten kann, kommt der MItarbeiter reingestürmt.

„Chef, Maschine II steht in Flammen und Kurt hat leichte Brandverletzungen. Ich habe direkt die Werksfeuerwehr verständigt und Tom angewiesen, Kurt ins Krankenhaus zu fahren. Es ist jetzt auch niemand mehr in der Halle, die anderen Maschinen sind abgeschaltet. Sollen wir nur zur Sicherheit die Produktion in den benachbarten Hallen auch unterbrechen?“

Wie sieht es bei Ihnen im Unternehmen aus? Haben Sie in Ihrem Betrieb Mitarbeiter oder haben Sie  Angestellte?

Kommentare

Bereits nach weniger als einer Stunde gab es unter dem Video eine Vielzahl von Kommentaren.

Viele davon beschreiben den Frust, den sie verspüren aufgrund schlechter Erfahrungen, die sie mit selbstverantwortlichem Handeln im Unternehmen gemacht haben.

Hier mal einige Beispielskommentare:

„…In unserer Firma wurden viele Mitarbeiter genötigt nur noch Angestellte zu sein. Mitarbeiter machen die Chefs nervös, sind zu wenig kontrollierbar…“

Oder

„… Die Realität: Der selbstständig denkende Mitarbeiter bekommt eine auf den Deckel, Abmahnung, und einen Einlauf weil er selbstständig sicherheitsrelevante Entscheidungen getroffen hat, beziehungsweise Zeugen involviert hat, wie das Krankenhaus, Tom und die Werksfeuerwehr. Zwangsläufig werden Versicherungen und Berufsgenossenschaften anrücken und dann ist der Spaß endgültig vorbei. Der selbstständig denkende Mitarbeiter bekommt nun Minuspunkte und wird vielleicht sogar degradiert…“

Oder

„…Manche Firmen wollen halt einfach keine Mitarbeiter. Fehlt ja noch, dass da jemand mitdenkt und spontan eigenmächtig was entscheidet…“

Da kommt ein Frust hoch, den ich gut verstehen kann. Gleichzeitig höre ich aber dann häufig von Unternehmerseite, dass die verzweifelt nach selbstständig agierenden Mitarbeitern suchen. Was läuft da schief?

Ich denke, da kommen einige Dinge zusammen.

1. Überbordende Bürokratie und Vorgaben in so manchen Unternehmen

Es gilt: Je größer der Laden, desto mehr sinnbefreite Regelwerke gibt es!
Wenn die Reisekostenregelung in einem Unternehmen mehr als 200 Seiten umfasst und dort alles bis ins Kleinste geregelt ist, ja dann brauch ich mich auch nicht zu wundern, wenn Mitarbeiter nur noch Dienst nach Vorschrift machen.

Wenn ich als Unternehmen meine, ich müsste meinen Mitarbeitern alles und jedes vorschreiben, bis hin zur Vorschrift, dass und wie der Handlauf bei Treppen im Treppenhaus zu nutzen sei, ja dann brauch ich mich auch nicht zu wundern, wenn diese Mitarbeiter keinerlei Eigeninitiative und Nachdenken mehr zeigen. Es ist ja anscheinend nicht gewünscht!

2. Mikromanagement

Wenn Manager alles vorgeben und das Kleinste noch kontrollieren müssen, dann bleibt natürlich Vertrauen und Eigenverantwortung der Mitarbeiter mit der Zeit auf der Strecke.

Ihnen wird ja durch das Mikromanagement gezeigt, dass selbstständiges Denken und eigene Ideen nicht belohnt sondern bestraft werden. Ihnen wird nicht vertraut, selbstständig zu arbeiten – und wenn sie es dann mal machen und etwas geht schief, dann wird direkt bestraft oder aber eine weitere Regel eingeführt, damit sowas ja nicht mehr vorkommt.

Tja, liebe Unternehmen, so kann das nichts werden mit dem Mitdenken und mit Innovation und Eigenverantwortung.

3. Erfahrung mit früheren Arbeitgeber

Wer über Jahre oder Jahrzehnte als Mitarbeiter bevormundet wurde, sich bürokratischem Schwachsinn untergeordnet hat und gemikromanagt wurde, der tut sich schwer auf einmal Eigeninitiative und Selbstverantwortung zu zeigen. Selbst dann, wenn eine neue Führungskraft das fordert und auch unterstützt.

5 Tipps für Unternehmer

Wenn also Sie als KMU Unternehmer damit zu kämpfen haben, dass Sie zu viele Angestellte und zu wenige Mitarbeiter haben, dann habe ich 5 Tipps für Sie.

1. Regeln

Überlegen Sie sich sehr gut, welche Regeln Sie für Ihr Unternehmen brauchen. Wo sind Regeln sinnvoll und notwendig und wo sollten Sie besser vertrauen haben?

Haben Sie klare Erwartungen und kommunizieren Sie die auch, aber achten Sie darauf, dass Sie möglichst wenig Regeln haben und möglichst viel Freiraum geben.

2. Führen mit Zielen

Führen Sie mit Zielen, aber nicht mit Mikromanagement.
Vereinbaren und kontrollieren Sie Ergebnisse, aber kontrollieren Sie nicht den Weg.

3. Fehlertoleranz

Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter selbstständig Entscheidungen treffen, dann müssen Sie auch akzeptieren, dass mal Fehler oder Fehlentscheidungen passieren.

Wenn Sie Fehler direkt bestrafen anstatt darauf zu achten, dass Ihre Mitarbeiter daraus lernen, dann werden Ihre Mitarbeiter zukünftig keine eigenen Ideen mehr einbringen und auch keine Entscheidungen mehr fällen.

4. Frage nach Eigenintitative

Wenn Sie neue Mitarbeiter suchen, die bei Ihnen im Unternehmen zukünftig eigeninitiativ arbeiten und selbstständig agieren sollen, dann fragen Sie die im Einstellungsgespräch danach. – Nein, Sie fragen nicht:

„Herr Mayer, haben Sie Eigeninitiative?“

Was soll der denn da sonst sagen, als „Ja“.

Fragen Sie stattdessen:

„Herr Mayer, wann haben Sie denn in den letzten 2 Jahren Eigeninitiative gezeigt? Erzählen Sie mir mal davon.“

Und jetzt haken Sie nach. Wenn der Kandidat da nichts erzählen kann oder sich nur mit sehr allgemeinen Floskeln oder Geschichten rausziehen will, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Ob der dann wirklich eigeninitiativ tätig wird bei Ihnen, wage ich zu bezweifeln.

Lernen Sie Führung!

„Nach spätestens 2 Jahren hat jede Führungskraft genau die Mitarbeiter, die sie verdient.“

Wenn Sie also keine selbstmotivierten, eigenverantwortlichen Mitarbeiter haben ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das an Ihrer Führung liegt.

Deshalb mein Tipp hier:
Wenn Sie lernen wollen, wie es richtig geht, wie Sie richtig führen und wie Sie engagierte Mitarbeiter bekommen, dann ist wahrscheinlich meine Online-Leadership-Platform genau das Richtige für Sie.

Oder Sie nehmen einfach Kontakt mit mir auf! Ich freu mich auf Sie.

Weiterführende Links

• Online-Leadership-Platform
• Der Sponsor dieser Podcastfolge: Personio

Das inspirierende Zitat

„Einer der besten Wege, die Moral aufzubauen und das Interesse an der Arbeit zu vergrößern, ist das konsequente Delegieren von Verantwortung“

Cyril Northcote Parkinson

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