FPG120 – Jahresplanung und Jahresziele! So geht’s!
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Die Jahresplanung und die Jahresziele werden von den meisten Führungskräften viel zu spät erarbeitet – wenn überhaupt.
Was bringt es überhaupt, sich mit Jahresplanung zu beschäftigen? Worauf sollten Sie da unbedingt achten, damit es keine Zeitverschwendung wird?
Wie läuft es üblicherweise ab?
Das Jahr nähert sich dem Ende. Da kommen viele Führungskräfte und Mitarbeiter so langsam in die Jahresendrally. Noch etwas mehr als ein Monat und dann ist das Jahr vorbei.
Also versuchen die meisten noch möglichst die Jahresziele zu erreichen, strengen sich noch mal richtig an, Kunden zu akquirieren, Umsätze zu sichern oder die Kostenbudgets soweit es geht auszunutzen.
All das bedeutet für viel Stress und viel operatives Klein-Klein Tagesgeschäft. Und dann soll man sich noch Gedanken machen über das nächste Jahr? Über Planung, Strategie und Ziele? Jetzt?
Wie soll das denn gehen? Wo soll denn die Zeit dafür herkommen? Wenn ich mit der Arbeit am Ende des Jahres fertig bin und im Urlaub, dann will ich mich doch entspannen und ablenken, mit der Familie was unternehmen, oder?
Warum überhaupt Jahresplanung und Jahresziele?
Überlegen wir erst mal, warum wir uns überhaupt mit Jahreszielen und einer Jahresplanung beschäftigen sollten.
Ich bin der Überzeugung jeder – egal ob Führungskraft oder nicht – sollte sich mindestens einmal im Jahr eine Auszeit nehmen – eine Auszeit vom Privaten wie auch vom Beruflichen.
In dieser Auszeit sollte man einfach die letzten 12 Monate seines Lebens Review passieren lassen – beruflich wie auch privat – und dann sich mit den kommenden 12 Monaten beschäftigen.
Jetzt ist die Zeit, sich mit Antworten auf die Fragen zu beschäftigen:
- Was nehme ich mir vor für die folgenden 12 Monate?
- Was will ich erreichen?
- Was ist mir wichtig?
- Tue ich noch das, was ich tun will oder bin ich völlig fremdbestimmt?
Falls Sie es noch nicht wissen sollten: Sie haben nur ein Leben!
So eine Auszeit muss nicht notwendigerweise am Ende des Jahres passieren, aber ich finde das Jahresende ist ein schöner Einschnitt. Und für viele ist zumindest die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr eine Zeit der Besinnung und des Nachdenkens.
Warum also nicht dafür Zeit im Dezember und in den ersten Tagen im Januar nutzen?
Jahresplanung macht Spaß?
Sie wollen sich entspannen und ablenken? Wissen Sie was? Genau das können Sie mit der Jahresplanung tun. Sie glauben mir nicht? Na, lesen Sie mal weiter.
Ich freue mich immer sehr auf diese Jahresplanung – und nein: Sie hat nichts mit den typischen Budgetplanungen in großen Unternehmen zu tun. Ganz im Gegenteil.
Wenn Sie eine Jahresplanung machen und sich über Ihre Ziele Gedanken machen, dann ist das was ganz anderes. Sie steigen aus. Raus dem operativen Tagesgeschäft, weg mit den Dringlichkeiten und Terminen.
Sie steigen quasi in Ihren Helikopter und schauen sich Ihr Leben aus luftiger Höhe an.
Auszeit nehmen und in den Heli
Manche nehmen sich dafür 2-3 Tage Auszeit und gehen z.B. in ein Wellness Hotel, um möglichst ungestört nachdenken zu können. Sie können sich aber auch einfach nur mal an mehreren Tagen 3-4 Stunden eine Auszeit nehmen um sich so in aller Ruhe mit den für Sie wichtigen Dingen zu beschäftigen.
Als Führungskraft sagen Sie jetzt vielleicht:
„Ja, aber meine Ziele für’s nächste Jahr die hat mir mein Chef ja noch gar nicht vorgestellt.“
Ja, das mag ja sein, aber trotzdem können Sie ja vorausdenken, oder? Meistens kann man sich die Zielvorgaben des Unternehmens sowieso schon vorstellen, oder? Die Budgets stehen ja meistens schon.
Aber bei der Jahresplanung, die ich meine, geht es hauptsächlich ja um etwas ganz anderes. Es geht erst im zweiten Schritt um Unternehmensziele oder Ziele, die Sie als Führungskraft umsetzen müssen und mit Ihren Mitarbeitern vereinbaren sollen.
Jetzt geht es erst mal um Sie!
Es geht um Ihre persönliche Sicht und Ihre Ziele, Ihre Strategie, Ihre persönliche Planung, Ihr Leben.
Und wenn Sie sich dafür nicht regelmäßig in den Helikopter setzen und reflektieren und überlegen wo Ihre Reise hin geht, ja dann, dann sind Sie Spielball von anderen.
Brian Tracy hat mal treffend bemerkt:
„Der Mensch arbeitet immer für ein Ziel. Wer jedoch keine eigenen Ziele hat, arbeitet für die von Anderen.“
Wollen Sie das? Wollen Sie nur für die Ziele von anderen arbeiten? Ich denke nicht, oder?
Jeder Mensch sollte versuchen möglichst selbstbestimmt zu sein. Das geht nicht immer, aber bis zu einem gewissen Grad lässt sich das schon erreichen.
Deshalb nehmen Sie sich die Zeit und beschäftigen Sie sich regelmäßig mit Ihren eigenen persönlichen Zielen.
Was ist Ihnen wirklich wichtig im Leben? Was wollen Sie erreichen? Wie wollen Sie leben?
Wie ich meine Jahresplanung mache…
Immer im Dezember nehme ich mir genügend Ruhe und Zeit für mich selbst. Dabei reflektiere ich das vergangene Jahres und mache mir Gedanken über das folgende Jahr.
Ich gehe dabei so vor, dass ich mich als Erstes mit der Vergangenheit beschäftige. Ich schaue mir genau an, welche meiner gesteckten Ziele ich erreicht habe und welche nicht.
- Was hat in den letzten 12 Monaten gut geklappt und was ist nicht so gut gelaufen. Und warum?
- Was hätte ich vielleicht besser anders gemacht?
- Welche wichtigen Themen habe ich gar nicht bearbeitet?
- Sind die von mir vor 12 Monaten gesteckten Ziele aus heutiger Sicht noch wichtig und sinnvoll?
- Haben Sie sich im Laufe des Jahres vielleicht sogar überholt?
- Waren sie zu hoch gesteckt oder vielleicht zu niedrig?
All das bewerte ich.
Machen Sie es schriftlich!
Und jetzt kommt’s: Entscheidend bei dieser Analyse der Vergangenheit ist: Ich mache es schriftlich. Ich schreibe es auf, meist mit Stichworten. Ich schreibe es so auf, als ob ich daraus eine Präsentation halten könnte.
Ich muss es also wirklich gut durchdenken. Aber tatsächlich tue ich das nur für mich. Es geht nicht darum, das jemandem vorzustellen. Aber dieses Vorgehen hat den großen Vorteil, dass ich mich festlege und mich wirklich ausgiebig mit den letzten 12 Monaten beschäftige.
Obwohl ich meine gesteckten Ziele nie alle erreiche, macht mir das Vorgehen trotzdem immer sehr viel Spaß. Es zeigt mir nochmal auf, was ich in den letzten 12 Monaten alles in den verschiedenen Lebensbereichen geschafft habe.
Es geht um alle Lebensbereiche!
Meine Ziele und auch die Analyse involvieren hierbei nämlich nicht nur berufliches oder finanzielles. Es geht auch um Beziehungen, also meine Beziehung zu meiner Frau, zu meinen Kindern, zu Freunden. Habe ich da genügend Fokus drauf gelegt? Was haben wir gemeinsam gemacht und erlebt?
Auch geht es um sportliche Tätigkeiten, Gesundheit und Hobbies. Was für Weiterbildungen habe ich gemacht? Wie könnte ich meine persönliche Weiterentwicklung beschreiben? Was habe ich gelernt?
Was tun mit Ideen?
Wenn ich bei dieser Vergangenheits-Analyse Ideen bekomme für die Zukunft, dann schreibe ich die kurz als Stichwort auf einen getrennten Zettel. So geht die Idee nicht verloren, aber sie ist aus meinem Kopf raus. Denn mein Fokus in dieser Phase ist ja noch auf die Vergangenheit gerichtet.
Die persönliche Vision
In der nächsten Phase meiner Jahresplanung beschäftige ich mich mit meiner persönlichen Vision, meinem Warum und meinen langfristigen Zielen.
- Warum tue ich, was ich tue?
- Was ist mir wirklich wichtig in meinem Leben?
- Bin ich noch auf dem richtigen Weg?
Das, was mir wichtig ist und für was ich stehen möchte, habe ich mir schon früher aufgeschrieben. Jetzt überlege ich, ob das alles noch so richtig ist. Hat sich was verändert? Muss ich etwas anpassen? Vielleicht auch nur ein Wort verändern?
Die Beschäftigung mit der Vision und diese großen langfristigen Ziele garantieren nicht, dass man seine Jahresziele erreicht, aber ich denke, sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit und Sie dienen als Kompass.
Ziele setzen
In der dritten Phase kümmere ich mich dann wirklich um die Planung und Ziele für die folgenden 12 Monate – und zwar in allen Lebensbereichen.
Hier kann es schwierig werden, denn ich muss Prioritäten setzen. Normalerweise habe ich viele Ideen für Projekte, die ich gerne umsetzen möchte, aber ich habe nicht genügend Zeit oder Energie. Also muss ich priorisieren.
Das heißt einige der tollen Ideen fallen hinten runter. Sie stehen zwar noch auf einer Liste, sind aber nicht mit einem Ziel gekoppelt. Und wie das so ist: Ohne Ziel wird auch nicht daran gearbeitet und es wird auch nichts daran umgesetzt.
Motivation
Auch Motivation kann ein Problem sein. Ziele im Bereich Sport und Ernährung sind für mich beispielsweise in den letzten Jahren meist schnell aufgeschrieben, aber ich setze sie nicht wirklich um. Da habe ich ein Motivationsproblem.
Einfach nur Sport zu treiben oder richtig zu essen, weil es gesund ist, das reicht bei mir als Motivation nicht. Es hilft mir nicht wirklich, um dran zu bleiben.
Da werde ich mir dieses Jahr mal was überlegen müssen, weil meine gesteckten Ziele habe ich in dem Bereich bei weitem nicht erfüllt.
Bedeutsame Ziele
Wenn Sie planen und sich Ziele setzen – egal in welchem Lebensbereich – achten Sie darauf, dass diese Ziele für Sie auch wirklich wichtig und bedeutsam sind. Fragen Sie sich:
- Warum ist dieses Ziel wichtig für mich?
- Was passiert bzw. was bedeutet es für mich, wenn ich das Ziel nicht erreiche?
- Was bedeutet es, wenn ich es erreiche?
Mit je mehr Herzblut Sie an einem Ziel arbeiten, desto eher erreichen Sie es auch. Wahrscheinlich ist das mein Problem beim Sport. Eigentlich ist es mir nicht so wichtig. Noch bin ich ja halbwegs gesund…
Raus aus der Komfortzone
Ach ja: Natürlich sollte ein Ziel smart sein, also messbar und einen Termin haben etc. Aber es sollte auch dazu führen, dass Sie aus Ihrer Komfortzone kommen. Es soll zwar erreichbar sein, aber es muss schon herausfordernd für Sie sein. Sonst ist es langweilig und nicht befriedigend, wenn Sie es erreichen. Einfach zu erreichende Ziele bringen Sie nicht weiter.
Das inspirierende Zitat
„Vom Ziel haben viele Menschen einen Begriff, nur möchten sie es gerne schlendernd erreichen.“
Johann Wolfgang von Goethe
Alle Links
- Sind Ziele wirklich motivierend?
- Die Krux mit den Zielvereinbarungen
- Erfolgreich Ziele mit Mitarbeitern vereinbaren
- Selbstmotivation: So geht’s!
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